Warum ein Tattoo?
Die Gründe sich tätowieren zu lassen sind vielfältig. Es ist derzeit natürlich chic und in Mode, ein “cooles” Tattoo zu tragen. Man will “dazu” gehören oder man will umgekehrt durch ein Tattoo seine demonstrative Nichtzugehörigkeit zu einer Personengruppe zur Schau stellen. In anderen Kulturen kommt der Tätowierung auch der rituelle Charakter eines Schrittes auf dem Weg des Erwachsenwerdens hinzu. Tätowierungen sind ein sehr sinnlicher Körperschmuck, der sehr intensiv die Gefühle und das Empfinden seines Trägers ausdrücken und den menschlichen Körper sehr vorteilhaft betonen kann. Auch eine gewisse erotische Wirkung auf den Partner bzw. sich selbst ist bei Tattoos nicht zu leugnen. Jedoch muß man sich dessen bewußt sein, daß die Entscheidung für ein Tattoo eine lebenslange ist.
Gut überlegen…
Der Schritt, sich ein Tattoo stechen zu lassen, sollte wohl überlegt sein. Ein Tattoo ist kein Designerpullover, der nach Belieben ausgezogen werden kann. Ein Tattoo-Motiv, das bei einem 20jährigen Skateboarder gut aussieht, kann eine ganz andere Wirkung haben, wenn der Träger eines Tages 70 Jahre alt ist – ein Umstand, dessen man sich bewußt sein sollte. Tattoomotive, die auf momentanen Modeströmungen beruhen, können daher besonders schnell deplaziert wirken. Also generell Vorsicht vor Band-Logos, aktuellen Juxmotiven u.a. Namen von Partnern oder gar politische Bekenntnisse sollten besser gar nicht als Tattoomotive in Erwägung gezogen werden, da beides viel schneller wechseln kann, als man es sich in der euphorischen Stimmung, in der solch ein Tattoo-Plan gefaßt wird, vorstellen kann. Auch der Gruppenzwang innerhalb eines Freundes- oder Bekanntenkreises sollte niemals der einzige Anlaß sein, sich tätowieren zu lassen.
… und Zeit lassen
Ebenso sollte man sich Zeit mit seinem ersten Tattoo lassen. Es mag sehr cool wirken, mit 16 schon ein erstes Tattoo zu haben, doch es sollte daran gedacht werden, daß der Körper erst sein Längenwachstum abgeschlossen haben sollte, denn sonst wird die Tätowierung durch das Körperwachstum verzerrt (…gilt auch für ein eventuelles späteres Wachstum “in die Breite”). Auch werden sich die Motivvorstellungen sicherlich noch verändern und es ist nicht jedermanns Sache, später mit einem wilden Stilmix tätowiert zu sein. Nebenbeibemerkt hat man in jungen Jahren oft auch sehr enge finanzielle Grenzen für ein Tattoo zu berücksichtigen. Schade, wenn aus Geldmangel ein Motiv dann viel zu klein ausfällt und somit die optimale optische Wirkung nicht entfalten kann.
Welches Motiv soll es sein?
Jedes Studio hat Tausende von Vorlagen. Der Tätowierer wird Dir sicher zur Seite stehen bei der Auswahl. Oder geh in die Bibliothek und schau Dir Bücher an. Auch die vielen auf dem Markt befindlichen Tattoo-Zeitschriften halten ein reichhaltiges Angebot bereit. Man kann fast alles stechen, jeder Tätowierer macht gerne etwas Außergewöhnliches und Individuelles. Ihr seid alle individuelle Persönlichkeiten… ob es da ein Ausdruck von Individualität ist, wenn exakt das gleiche Tattoomotiv auf hunderten von Körpern zu sehen ist? Viele Tätowierer sind auch gerne bereit, Dir bei dem Entwurf einer individuellen Vorlage zu helfen.
Tip: Hör auf den Tätowierer, er weiss es meistens besser als Du, er hat Erfahrung!